Mal als leichter Luftzug, mal als stürmischer Orkan. Gefährlich aufbrausend. Lustig verspielt. Sanft streichelnd. Nicht zu sehen und doch zu spüren. Als ein Blätterrascheln, in gleitenden Drachen oder in aufwirbelndem Staub. Er ist hier und da. Und überall – der Wind. Doch „Woher kommt der Wind?“…
Woher kommt der Wind? Das fragt Theresa den fliegenden Frosch. Der Wind kommt, wenn sich die Bäume schütteln und sich das Gras wiegt. Die Wellen ans Ufer schlagen und die Gardinen flattern. Mit dem Wind ziehen die Wolken und die Schiffe segeln. Und Drachen brauchen den Wind zum Atmen.
Der Wind kommt, wenn Wölfe niesen. Sich Zwerge streiten, Fische singen und Frösche fliegen. Auch wenn Gespenster in den Spiegel sehen. Er ist da, wenn Kindern mit den Armen wedeln und sich im Kreis drehen. Der Wind kommt überall her. Umrundet die Erde Tag für Tag und Jahr für Jahr…
Eine eindeutige Antwort auf die Frage „Woher kommt der Wind?“* lässt Claudia Carls offen. Und doch gibt sie so viele poetisch-anmutende Möglichkeiten vor. Mal realistisch und nachvollziehbar. Dann wieder vollkommen überraschend und frei interpretierbar. Ein außergewöhnlicher Ansatz, der sich auch in den Illustrationen widerspiegelt.
In einer warmen, herbstlich angehauchten Atmosphäre verschwimmen Realität und Fantasie. Zeit und Raum. Kunst und Sein. Leise, sanft und doch mit solch einer großen Dynamik über die Seiten fliegend. Wer Lust auf eine verträumt-philosophische Bilderbuchreise hat, der ist hier richtig aufgehoben. Besonders, wenn sich draußen der Wind wieder in seiner stürmischen Art zeigt.
Eure Janet
Text: Claudia Carls
Illustration: Claudia Carls
Erscheinungsdatum: 6. September 2010
Verlag: minedition (Michael Neugebauer Publishing Limited)
Altersempfehlung: 3 bis 6 Jahre
ISBN: 978-3-8656-6125-8
Bildquelle: © minedition