Von neun Uhr abends bis sechs Uhr morgens geschieht Wundersames: „Was macht die Nacht?“ – Da hört die Nachtigall ihre Lieblingsschallplatte, hebt der Kirchturm zum Mond ab, trinken Laternen aus Pfützen, kommen in den Kinderzimmern Traumpakete an, atmet der Wald leise den Nebel aus, sehen die Gipfel der Berge schon den kommenden Tag, sammelt ein Zeppelin die letzten Stunden ein, wischt der Wind den Himmel sauber und malt ein neues Bild…
Gute Nacht, mein Schatz.
Ja, gute Nacht… aber… Papa?
Ja?
Was ich dich immer schon mal fragen wollte…
Was wolltest du mich immer schon mal fragen?
Was passiert eigentlich, wenn ich schlafe?
Oh! Die wundersamsten Dinge!
Was denn?
Das erzähle ich dir.
Um neun Uhr, jetzt gleich, wenn du die Augen schließt…
hebt der Kran ganz sacht die Pakete mit den Träumen in alle Kinderzimmer,
Um zehn Uhr, wenn du schon fest schläfst…
entdecke ich beim Spaziergang einen neuen Kontinent
und benenne ihn nach Mama.
Um elf Uhr, wenn du so fest schläfst wie noch nie…
hört die Nachtigall ihre Lieblingsschallplatte.
Um ein Uhr, wenn die Nacht sich einen guten Tag wünscht…
nimmt der Fuchs ein Mondbad.
Papa!
Ja?
Erzähl mir keine Märchen!
Ich sag doch: Es wird alles wahr.
UND DANN?
Dem Gespräch zwischen einem Kind und seinem Papa folgend, im Takt der Uhrzeit, geht die Fantasie in „Was macht die Nacht?“* auf eine zauberhafte Nachwanderung. Geführt von poetischen Worten. Begleitet von traumschönen Bildern, wie im Schein einer Taschenlampe, die den Blick immer wieder verweilen lassen. Sowohl die stimmungsvollen Worte aus der Feder von Dirk Gieselmann als auch die kunstvoll-anmutigen Illustrationen von Stella Dreis enthüllen Seite um Seite, Stunde um Stunde, Zeile um Zeile, die Geheimnisse der Nacht. Eine wundervolle Einladung die schier unendlichen Weiten der Vorstellungskraft und ins Reich der Träume.
Eure Anne – Christin