Dreimal jeden Tag! Kawumms. Inklusive Wochenende und mit ohne Ferien wird Pony Otis im Zirkus verkleidet als Pegasus-Einhorn aus einer Kanone heraus durch die Manege geschossen. Doch das hat nun ein Ende; beschließt Otis und katapultiert sich selbst in die Freiheit. Auf der Suche nach einer neuen Bleibe, landet er vor der Tür von Otilie. Schwupp. Die jedoch mag Tiere, wenn überhaupt nur im Fernsehen oder in der Pfanne. Mööp. Aber Zirkusdirektor Padautz möchte seine Hauptattraktion zurückhaben! Sabberlottchen. Ob Otis die alte Dame überzeugen kann, dass das Schicksal die beiden zusammengeführt hat?: „Otis und Otilie: Ein Pony zum Frühstück“…
Endlich ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Der richtige Zeitpunkt für seine Flucht: Pony Otis hat keine Lust mehr darauf jeden Tag (sogar an den Wochenenden; dreimal täglich; ohne Ferien) in einem total peinlichen Pegasus-Einhorn-Kostüm im Zirkus quer durch die Mange hoch über eine Meute von fünfhundert kreischenden Zweibeinern aus der Kanone geschossen zu werden. Das hält das stärkste Pony nicht aus. Und so katapultiert er sich selbst über das Zirkusgelände und über den Lattenzaun.
Geschafft! Glücklich wälzt sich Otis durch den Rasen und verschwindet eilig unter einen der nahen Marktstände. Doch leider wird er dort erkannt, was zu einem heillosen Durcheinander führt. Flugs galoppiert Otis durch die Marktstände durch und sitzt schon einen kleinen Augenblick später in der Hecke nebenan. Muckmonsterponyleise. Als er sicher ist, nicht mehr verfolgt zu werden, kriecht er weiter durch den Heckendschungel und landet vor einer Tür. Dort gibt es ein Klingelschild mit einem verheißungsvollen Klingelknopf „O. Apfel“. Das muss Schicksal sein…
Otilie liebt es, auf alles vorbereitet zu sein. Denn man weiß ja nie, welches Unheil direkt vor der Haustür lauert. Und so stehen Rollator, Leuchtrakete (für den Fall, dass Otilie unterwegs auf sich aufmerksam machen muss) und Pfefferspraydose (gegen angriffslustige Vierbeiner und gefräßige Kinder) für den Gang zur Bäckerei bereit. Jeden Samstag seit dreiunddreißigkommaacht Jahren holt Otilie pünktlich um Viertel nach Sieben zwei vorbestellte, ofenfrische Brötchen in der Bäckerei Mohn am Ende der Straße ab.
Das Gebiss sitzt, das Hörgerät ist auf Empfang, die Balkonblumen sind gegossen und ihre Puppen warten brav auf dem Sofa. Noch eine Minute zum Aufbruch. Otilie ist in all der Zeit noch nie zu spät oder zu früh gekommen. Riiinnnggg! Da schellt die Türklingel. Mit angehaltenem Atem späht sie durch den Türspion. Niemand ist zu sehen. Sapperlottchen. Riiinnnggg! Da schellt es zum zweiten Mal. Frühstückbrötchen hin oder her – mit der neuen, unglaublichen Superpitschnass-Wasserpistole will Otilie dem unangekündigten Klingler eins auswichen. Dabei ist sie so beschäftigt, dass sie gar nicht bemerkt, wie jemand Kleines, Rundes auf vier Pfoten über ihre Türschwelle in die Wohnung purzelt…
Nach „Rosalie – Ein Abenteuer zum Frühstück“ legt Nina Dulleck mit „Otis und Otilie: Ein Pony zum Frühstück“* einen fantastischen Kinderbuchknaller nach. In einer Kombination aus Erzählbildern und ergänzendem Text in der Verbindung mit Comic-Elementen bietet sie Situationskomik, Spannung und Spaß par excellence. Immer wieder mit originellen Einfällen, unvorhersehbaren Wendungen und aufschlussreichen Perspektivwechseln überraschend, mit verrückt-lustigen und humorigen Ideen jonglierend und Figuren, die man einfach sofort ins Herz schließt sowie dem gewissen Etwas, das ihre Bücher so besonders macht, überzeugend. Herrlich!
Eure Janet
Text: Nina Dulleck
Illustration: Nina Dulleck
Verlag: Arena Verlag
Erscheinungsjahr: 11. August 2022
Altersempfehlung: ab 5 Jahre
ISBN: 978-3-4016-0649-1
Bildquelle: © Arena Verlag