Von Eichkater Siegfried und seiner Haussuche, von Mäuserich Manuel und der Vogelscheuche, von Familie Igel und der Baumvilla, von der Baummaus und der Sonnenblumeninsel, von Einsiedler Richard Goldhamster und Briefträger Kurt Wasserratte, von Käfer Bonifazius und seiner Nachbarschaft, von der Meerkatze und ihrem Wunderschiff – über all das und von noch so viel mehr erzählt Erwin Moser in „Mein Baumhaus: Geschichten von über und unter der Erde“…
Es ist Herbst, und der Winter steht schon vor der Tür. Doch das Nest von Siegfried, dem Eichkater, ist aus dem alten Baum gefallen. Siegfried muss sich nun rasch eine neue Wohnung suchen. Er fragt bei den anderen Tieren, ob sie ihn vielleicht unterbringen können. Hamster Schurl hat zwar Platz genug, möchte seine Vorräte aber nicht teilen. Das Baumloch der Baummaus ist für zwei leider zu klein. Der Turm der Eule ist zugig und kalt, und der Bau des Bibers zu feucht. Letztendlich kommt Siegfried zum Teich, dort trifft er die Schildkröte. Die erzählt ihm von einer seltsamen Insel, draußen im See…
Am Rand eines Waldes stand einmal ein ururalter Baum. Sein Stamm war wundersam geformt und hatte fünf Löcher. Ein Dachs entdeckte den Baum als Erster. Er zog in den unteren Hohlraum ein. Als Nächstes entdeckte ein Eichhörnchen den Baum und zog eine Etage höher ein. Ein klein wenig später kam eine Maus hinzu, die das kleine Baumzimmerchen über dem Eichhörnchen bezog. Ein paar Tage darauf hatte auch das vierte Baumzimmer seine Bewohner gefunden. Zwei weitere Mäuse, kleiner als die erste, hatten es bezogen. Dann bauten zwei Vögel ihr Nest dicht unter der Krone. Und schließlich war da noch das fünfte Loch im Baum. Dahinter verbarg sich Käfer Bonifazius, der die Höhlen im Laufe der vielen Jahre genagt hatte. Und der war froh, dass er nicht mehr allein wohnen musste…
Warmherzig, ruhig und doch auch immer wieder mit einem unerwartet-überraschendem Ende, das zeichnet die Vorlese- und Bildergeschichten von Erwin Moser in „Mein Baumhaus: Geschichten von über und unter der Erde“* aus. Mal nachdenklich stimmend, mal mit einem Augenzwinkern, mal mit ganz viel Fantasie lässt er zwischen den Zeilen leise und sanft Botschaften in die Handlung einfließen. Erzählt von Wünschen, von Freundschaft, vom Zusammenleben, von Hilfsbereitschaft und vor allem von kleinen und großen Abenteuern, eingebettet im Jahreszeitenverlauf. Das besonders Fabelhafte an seinen Büchern ist die unvergleichliche Kombination aus kurzen Texten und Erzählbildern; die auf ihre ganz eigene Art und Weise wundervoll zum Staunen, Schmunzeln, Träumen und Entdecken einladen.
Eure Janet
PS: Erwin Moser war ein österreichischer Kinder- und Jugendbuchautor, daher ist sein Sprachstil kindgerecht, dennoch hierzulande manchmal etwas holprig wirkend, und an der einen oder anderen Stelle verwunderlich erscheinend. Aber an sich groß stören tut das nicht, was der Erfolg seiner Geschichten – die mittlerweile den Klassikerstatus genießen – zeigt.
Text: Erwin Moser
Illustration: Erwin Moser
Verlag: Beltz & Gelberg
Erscheinungsjahr: 5. März 2019
Altersempfehlung: 3 bis 6 Jahre
ISBN: 978-3-4078-1222-3
Bildquelle: © Beltz & Gelberg