Katyayani aus Indien
In Südasien liegt die Bundesrepublik Indien, die amtlich Hindi Bharat heißt. Die Hauptstadt von Indien ist Neu-Delhi und liegt im Norden des Landes. Über eine Milliarde Menschen leben in Indien, so auch Katyayani aus Adra, Purulia. Vor dem Unterricht treffen sich alle auf dem Schulhof, um den Tag mit der Morgenversammlung zu beginnen. Katyayani geht zusammen mit 37 Mitschüler:innen in eine Klasse. Nachdem die Nationalhymne gesungen wurde, gehen die Kinder in ihre Klassenräume.
Zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden gibt es kein Klingeln und auch keine kleineren Pausen. Im Unterricht spricht Katyayani drei verschiedene Sprachen: Hindi, Bangla und Englisch. Mittags gibt es eine große Pause für alle. In dieser spielt Katyayani am liebsten Kabaddi; ein sehr beliebter Teamsport in Indien. An Katyayanis Schule werden auch viele Feste gefeiert. Ihr Lieblingsfest findet im August statt und heißt Raksha Bandhan. Alle Kinder basteln und knüpfen Rakhis, bunte Armbänder, die sie ihren liebsten Menschen schenken.
Yuki und Akio aus Japan
Japan liegt in Ostasien und besteht aus über 6.800 Inseln. Die Hauptstadt von Japan heißt Tokio und liegt auf der Insel Honshu. Dort befindet sich auch die Stadt Minõ; in der die Zwillinge Yuki und Akio leben. Jeden Morgen holt Taro, Akios Betreuer, die Zwillinge ab, um sie zur Schule zu begleiten. Vor der Schule müssen alle Kinder sowie Lehrkräfte die Schuhe ausziehen. Straßenschuhe werden dort nicht getragen. In Yukis und Akios Schule tragen die Kinder erst ab der 7. Klasse eine Schuluniform.
Zum Mittagessen ziehen sich die Kinder vom Küchendienst Kittel, Hauben und Masken an. Serviert und gegessen wird das Mittagessen im Klassenraum. Der Küchendienst läuft in die Schulküche und holt den Essenswagen vom Küchenpersonal ab. Nach dem Mittagessen wird geputzt. An der Schule sind alle gleichermaßen dafür zuständig, dass die Schule sauber und ordentlich ist. Am Nachmittag besucht Yuki die Schach-AG, während Akio zum Zeichenunterricht geht.
Clotaire aus Kamerun
In Zentralafrika, an der westafrikanischen Küste, liegt Kamerum. Yaoundé heißt die Hauptstadt von Kamerun. Dschang, die Stadt, in der Clotaire lebt, befindet sich im Westen des Landes. Clotaire wohnt ganz nah an seiner Schule. Jeden Tag treffen sich alle Kinder vor Schulbeginn auf dem Schulhof, um sich für die Morgenversammlung nach Klassen geordnet aufzustellen. Die Nationalflagge wird gehisst und alle zusammen singen die Nationalhymne. Danach geht es mit dem Unterricht los.
Clotaire spricht in der Schule drei Sprachen: Yemba, Französisch und Englisch. Ab Klasse 5 kommt als weitere Fremdsprache Deutsch hinzu. In Clotaires Klassen gehen 60 Kinder, die alle zu zweit oder dritt auf Bänken an Tischen sitzen. In der Pause spielt Clotaire mit seinen Freunden am liebsten Fußball auf dem Sportplatz, der sich auf dem Schulgelände befindet. Oft wird aber auch Dorschi, ebenfalls ein Ballspiel, gespielt, bei dem auf einem Spielfeld Schuhe geordnet werden müssen.
Spannendes Sachbilderbuch über den Schulalltag in verschiedenen Ländern
Autorin Clara Schaksmeier ist ausgebildete Lehrerin und unterrichtete in Vietnam, Kanada, Indien sowie Georgien. Eigentlich wollte sie selbst die Welt bereisen und das Schulleben in den unterschiedlichsten Ländern der Erde kennenlernen, aber in den Jahren der Pandemie konnte sie das nicht verwirklichen. So sprach sie mit Lehrkräften aus den ganzen Welt und daraus entstand das Sachbilderbuch „Heute geh ich in die Schule“*. Und da die Welt zu groß ist, um alles auf einmal zu zeigen, hat sie zehn Länder – Australien, Japan, Vietnam, Indien, Georgien, Nordmazedonien, Dänemark, Deutschland, Kamerun und Brasilien – ausgewählt, die einen kleinen Einblick vermitteln, wie unterschiedlich ein Schultag für Kinder sein kann. Vor allem aber möchte sie mit dem Buch auch zeigen, wie wichtig Bildung für jedes Kind ist.
Nach einer Einführung werden die Kinder und ihr Schulalltag vorgestellt. Einleitend in jedes einzelne Portrait gibt es Eckdaten zum jeweiligen Land und einen Steckbrief mit Informationen über die Kinder. Danach begleitet man diese auf dem Schulweg und während des Unterrichtes. Dabei bekommt man eine detailreiche Vorstellung für die Vielfältigkeit sowie für die Gemeinsamkeiten. Jede Seite ist illustratorisch gut strukturiert und abwechslungsreich gestaltet. Die Bilder von Pauline Pete sind auf das Wesentliche reduziert und doch gibt es eine Menge zu entdecken. Eine spannende Weltreise mit vielfältigen Einblicken in die Alltagswelt von Kindern, von denen es – auf unserer Welt gibt es ja fast 200 Länder – hoffentlich noch mehr geben wird.
Eure Janet
