Sister Rosetta Tharpe
Es ist schwer zu sagen, ob Rosetta jemals nicht musiziert hat, denn sie stand bereits mit sechs Jahren auf der Bühne. Sie wurde als „singendes und Gitarre spielendes Wunder“ beworben. Und sie war gut. Sehr gut sogar. 1938 zog sie nach New York City und unterschrieb einen Vertrag bei Decca Records. Sie trat mit den bekanntesten Musiker:innen ihrer Zeit auf und verblüffte mit ihrem Gitarrenspiel und ihren Spieltechniken. Es gibt zwar keinen offiziellen ersten Song des Rock’n’Roll, aber Rosettas Erfolg „Rock me“ aus dem Jahr 1938 gilt als eines der ersten Lieder des Genres. Mit ihrer innovativen Musik ebnete sie den Weg für Künstler wie Elvis Presley, Little Richard und Johnny Cash.
Asima Chatterjee
In ihrer Kindheit erzählte Asimas Vater, ein Arzt, seiner Tochter von der Heilwirkung vieler Pflanzen. In ihrer Ausbildung legte Asima ihren Schwerpunkt auf die Chemie. Nach ihrem Studium trat sie eine Lehrstelle am Lady Brabourne College an. Da es dort damals keine Fakultät für Chemie gab, gründete Asima diese und wurde ihre Leiterin. 1944 erhielt sie als erste Frau an einer indischen Universität einen Doktortitel in Naturwissenschaften. In ihrer Forschung über die Anwendungsmöglichkeiten von Pflanzen zu medizinischen Zwecken konzentrierte sich Asima auf in Indien beheimatete Pflanzen. Zu ihren zahlreichen Errungenschaften zählt unter anderem ein Medikament gegen Epilepsie. 1975 wurde sie die Präsidentin der Indian Science Congress Association. Ihre Entdeckungen zeigen, das lebensverändernde Ideen ihren Ursprung überall haben können – sogar in einer Blume.
Esther Afua Ocloo
Dank der Unterstützung ihrer Familie und eines Stipendiums besuchte Esther eine Schule in Accra, der Hauptstadt Ghanas. Nach ihrem Abschluss erhielt Esther von ihrer Tante zehn Schilling, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie kaufte für sechs Schilling Zucker, Orangen, Einmachgläser und Brennholz. Sie entwickelte ihr eigenes Rezept, kochte zwölf Gläser Marmelade und verkaufte jedes für einen Schilling. So machte sie ihren ersten Gewinn. Die Produktion lief so gut, dass sie einen Bankkredit aufnahm und 1942 die erste Lebensmittelfabrik in Ghana eröffnete. Um ihrem Land zu mehr Wirtschaftswachstum zu verhelfen, gründete sie 1976 mit Michaela Walsh und Ela Bhatt die gemeinnützige Organisation Women´s World Banking (WWB), die mit Finanzinstituten zusammen Mikrokredite an Frauen vergibt, die Hilfe beim Aufbau eines kleinen Unternehmens benötigen. Seitdem hat WWB mehr als 30 Millionen Frauen in aller Welt unterstützt.
Visionäre Frauen aus der ganzen Welt
In „Little Dreamers: Visionäre Frauen aus der ganzen Welt“* stellt Vashti Harrison erstaunliche Frauen aus der ganzen Welt vor. Frauen aus unterschiedlichen Kulturen und aus den verschiedensten Jahrhunderten – von Visionärinnen und Schöpferinnen über Schriftstellerinnen und Erfinderinnen bis hin zu Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen. Insgesamt gibt es 37 ausführliche Biografien und 18 kürzere Vorstellungen, eine Einführung, ein Glossar sowie Seiten mit Quellen und weiterführenden Informationen, wie beispielsweise Webseiten, Bücher oder Filme. Jeder ausführlichen Biografie ist eine Doppelseite gewidmet; die passend von einem wundervollen und bezaubernden illustrierten Porträt abgerundet werden. Interessant, initiativ und inspirierend in jeder Hinsicht.
Eure Janet
